Diese Frage stellen mir immer wieder Eltern oder Trainer von Kindern, die Talent haben oder auch schon in entsprechenden Kadern sind.
Die Antwort ist einfach: So früh wie möglich!
Natürlich muss man die Inhalte kindgerecht verpacken und je nach Alter eher spielerisch präsentieren. Aber wir alle sollten so früh wie möglich realisieren, welchen Einfluss unsere Psyche auf unsere Leistung hat. Schließlich können die Kinder das auch in der Schule einsetzen, um auch dort bessere Leistungen zu bringen.
Und schließlich sagen mir ganz häufig Menschen im sogenannten fortgeschrittenen Alter: "Hätte ich das alles doch nur früher gewusst!"
Natürlich!!!
Schließlich sind die Trainer im Sport diejenigen, die den meisten Einfluss und oft den meisten Kontakt mit dem Athleten haben.
Manchmal schicken Trainer Sportler zu mir, weil sie merken, dass diese Defizite oder schon echte Probleme im mentalen Bereich haben. Und allzu oft muss ich feststellen, dass viele dieser Probleme durch den Trainer erst verursacht wurden.
Deshalb mein Appell an alle Trainer im Sport: Informiert euch, lest, bildet euch weiter über diese mentalen Themen. Dann kommen auch eure Athleten weiter.
Diese Frage höre ich oft von Sportlern.
Was wir brauchen, ist mentale Stärke. Ist die Fähigkeit, unsere Leistung im richtigen Moment abrufen zu können oder uns nicht von negativen Eindrücken behindern zu lassen.
Einige wenige Athleten können das von Haus aus. So sagt Marcel Hirscher von sich, dass er keinen Mentaltrainer braucht. Und immerhin ist er letzte Saison zum sechsten Mal Gesamt-Weltcup-Sieger in Folge(!) geworden und hat 2 Gold- und eine Silbermedaille bei der Ski-WM gewonnen.
Aber das sind die Ausnahmen! Alle anderen müssen und sollten diese mentalen Faktoren lernen.
Und noch ein Hinweis: Es heißt Mental-TRAINING. Man muss diese Themen also genauso trainieren wie alles andere auch. Manche Sportler meinen, man geht ein Mal zum Mentaltrainer und dann wir schon alles passen. Das funktioniert leider nicht. Auch hier heißt es regelmäßig dran zu bleiben und eben trainieren.
In fast jeder Sportart gibt es andere Menschen, mit denen man zu tun hat. Ob Trainer, Kollegen, Mitspieler oder Konkurrenten, immer haben wir Menschen um uns herum. Und mit denen sollten wir gut hinkommen. Also sollte die Frage oben nicht "Was ist wichtiger?" lauten, sondern in welchem Verhältnis diese beiden Punkte stehen sollten.
In Mannschaftssportarten ist das Miteinander natürlich ungleich wichtiger als in Individualsportarten, wo zwar häufig gemeinsam trainiert wird, man im Wettkampf aber letztlich doch wieder Konkurrent ist.
"11 Freunde sollt ihr sein", der berühmte Satz, der Sepp Herberger zugesprochen wird, ist immer noch richtig. Natürlich kann man in einer größeren Gruppe nicht mit allen gleich gut können, aber das Miteinander sollte eine tragfähige Beziehungsebene haben. Und das kann man fördern.
Eine der besten Möglichkeiten hierfür ist das Lob. Dem Anderen einfach mal sagen, was man gut an ihm findet. Direkt, ehrlich, unter vier Augen. Also keine "Lob-Hud
Aufmerksamkeitssteuerung - eine sehr wichtige Sache im Sport.
Wir können unsere Aufmerksamkeit immer nur auf eine Sache gleichzeitig richten. Und hier stehen uns vier Möglichkeiten zur Verfügung:
Außen - weit (z. Bsp. die Positionen verschiedener Spieler)
Außen - eng (z. Bsp. wo genau steht mein Mitspieler)
Innen - weit (z. Bsp. wie fühle ich mich?)
Innen - eng (z. Bsp. wie ist der Druck auf meinen Ballen?)
Wir können und sollten alle diese Möglichkeiten bewusst ansteuern.
Wenn zum Beispiel die Zuschauer gegen einen sind, heißt es die Aufmerksamkeit von Außen weit weg auf z. Bsp. Innen zu richten. Sei es, wie ich meinen Tennisschläger halte, der Druck meiner Füße auf dem Boden oder mein Herzschlag. Sofort ist der negative Einfluss der Zuschauer aus dem Blickfeld und somit nicht mehr schädlich.